Rezept zum Herstellen von Kalkfarbe
Die Rezeptur zum Herstellen von Kalkfarbe
Wer Kalkfarbe in großen Mengen benötigt, oder einfach Lust am Handwerkern hat, der kann eine reine und qualitativ hochwertige Kalkfarbe mit etwas Aufwand selbst herstellen.
Kalkfarbe verhält sich dabei wie gut reifender Wein, je länger der Kalk richtig eingesumpft wird, desto wertvoller wird er. Für Heimwerkler und Leute mit Do-It-Yourself Mentalität ist dies eine großartige Möglichkeit mit eigenem Geschick ein hochwertiges Produkt für das eigene Haus anzufertigen. Mit Geschick einen Anstrich für das eigene Haus.
Benötigte Materialien zum selber machen
Für das Herstellen von Kalkfarbe brauchst du verschiedene Dinge. Einerseits natürlich die tatsächlichen Materialien und andererseits Sicherheitsbekleidung, da die chemische Reaktion von Kalk und Wasser nicht ins Auge gelangen sollte.
Zum Herstellen musst du Kalk einsumpfen. Einsumpfen ist der Prozess in welchem der Feststoff Kalk in Wasser gelöst wird und flüssig gemacht wird. Das ganze wird auch das „Löschen“ von Kalk genannt.
Diese Schutzbekleidung solltest du haben
- Handschuhe
- Schutzbrille – Unsere Empfehlung*
- Atemschutz – Unsere Empfehlung*
- Schutzanzug – Unsere Empfehlung*
Diese Materialien solltest du haben
- Fester Kalk oder Kalk als Pulver (unsere Empfehlung: Weißfeinkalk)
- Als Zusatz: reiner Quark/Magerquark oder Leinöl
- Wasser
- Ein großes Behältnis (Tonne)
- Ein Platz zum Lagern des einsumpfenden Kalkes
- Falls gewollt: Farbpigmente
Schritt für Schritt: Dein Rezept zur perfekten Wandfarbe
- Der feste Kalk, als Branntkalk oder Weißfeinkalk, mit zweieinhalb- bis dreifacher Menge Wasser in einer Tonne vermischen
- Anrühren der Mischung, unbedingt mit Schutzbrille, Atemschutz und Handschuhen
- Dickflüssigen Kalkbrei einsumpfen und ziehen lassen (je länger desto besser)
- Kalkbrei nach Bedarf mit mehr Wasser, reinem Quark und Leinöl vermischen. Die Konsistenz sollte flüssig und milichig vor dem Anbringen auf der Wand sein.
- Mineralische Farbpigmente hinzufügen, falls gewollt
- Auftragen der Farbe an der Wand
Die Mischung mit Wasser
Zum Streichen und Herstellen von Sumpfkalk und Kalkfarbe ist Wasser benötigt. Wie viel Wasser du benötigst hängt dabei immer von dem verwendeten Kalk und auch deiner Wand ab.
Video Anleitung
Der Youtuber Tischlerarbeiten, Handwerk, Restaurierungen, Antiquitäten hat ein sehr ausführliches Video zum Herstellen von Kalkfarben aus Weißfeinkalk erstellt in dem er sein eigenes Vorgehen zeigt. Dieses kann eine weiter Hilfe für das Anrühren deiner eigenen Kalkfarbe sein.
Weißfeinkalk zum eigenen Herstellen von Kalkfarbe
Fertige Kalkfarbe als Alternative
Welchen Kalk solltest du zum Anrühren verwenden? – Branntkalk vom Steinbruch oder Staubkalk
Nicht in Wasser gelöster Kalk kommt in verschiedenen Formen vor. Es gibt ihn einerseits komplett unbearbeitet und andererseits zerbröselt als Pulver. Bereits zerbröselt ist das verarbeiten leichter, richtiger Festkalk ist dahingegen der natürlichere Ausgangspunkt des Kalkes. Welche Form du für das Herstellen deines eigenen Kalkes bevorzugst kommt ganz auf dich und deine Wand an.
Fester Kalk
Als fester Kalk gilt sogenannter Branntkalk, oder auch einfach gebrannter Kalk genannt. Die chemisch korrekte Bezeichnung dieser Form ist Calciumoxid. Die Konsistenz ist schlicht und einfach fest. Zum Anrühren musst du deshalb etwas länger vorgehen, oder alternativ den Kalk zunächst klein zum Pulver machen. Der Mehraufwand ist dabei natürlich um einiges höher.
Kalk als Pulver
Leichter zum Anrühren ist selbstverständlich Kalk der bereits aufgebröselt als Pulver. Auch hier gibt es verschiedene Formen: Kalksteinmehl, Staubkalk und Weißfeinkalk sind die beliebtesten. Letzterer ist generell auch die Empfehlung für Hobby-Heimwerker. Weißfeinkalk ermöglicht dir nämlich ein vergleichsweise einfaches einsumpfen bei großartiger Farbqualität am Ende.